Kaum jemand kennt den Weihnachtsmarkt *Rund um das Rathaus* so gut wie Andreas Kampelmann und Martin Jungfermann vom Messe und Congress Centrum Halle Münsterland. Schon 18 beziehungsweise 21 Jahre betreuen beide den Aufbau des vorweihnachtlichen Budenzaubers auf dem Rathausinnenhof und darum herum. Vieles ist in dieser langen Zeit zur Routine geworden. Langweilig wird es ihnen trotzdem nie, verraten sie im Interview.
Herr Kampelmann, Herr Jungfermann, viele Gäste aus dem Umland kommen extra wegen des Weihnachtsmarktes nach Münster. Sie erleben ihn seit Jahrzehnten in vorderster Reihe mit. Ist der Weihnachtsmarkt *Rund um das Rathaus* für Sie überhaupt noch etwas Besonderes?
Andreas Kampelmann: Für uns beginnt die Weihnachtszeit seit Langem zwei Wochen vor der Eröffnung des Weihnachtsmarktes mit dem Aufbau. Es ist also schon eine gewisse Gewöhnung vorhanden. Trotzdem freuen wir uns jedes Mal wieder, wenn alles steht und endlich die ersten Besucher kommen, und irgendetwas Besonderes gibt es eigentlich jedes Mal.
Was ist in diesem Jahr das Besondere?
Martin Jungfermann: Dieses Jahr haben wir aufgrund des G7-Gipfels zum Beispiel etwas weniger Zeit für den Aufbau. Voriges Jahr gab es auf dem Gelände wiederum eine große Baustelle. Zentrale Aufgabenstellung für alle Beteiligten ist dieses Jahr aber natürlich auch das Energiesparen.
Andreas Kampelmann: Die Beleuchtung wird dieses Mal deutlich reduziert. Auf LED setzen wir auf unserem Weihnachtsmarkt schon seit einigen Jahren, aber wir haben zusätzlich die Anzahl der Lampen heruntergefahren.
Wie läuft die Aufbau-Phase grundsätzlich ab?
Martin Jungfermann: Grundsätzlich Schlag auf Schlag. Wir starten immer damit, dass wir Brandschutz- und Sicherheitswände zu den angrenzenden Gebäuden hin errichten. Dann wird die Strom- und Wasserversorgung installiert. Am Ende der Woche messen wir die einzelnen Standflächen auf, wobei natürlich darauf zu achten ist, dass ausreichend Platz für die Gänge bleibt. In der zweiten Aufbau-Woche kommen dann die Aussteller und bauen ihre Buden auf.
Andreas Kampelmann: Das macht besonders viel Spaß, weil wir die meisten bereits seit vielen Jahren kennen. Etwa drei Viertel von ihnen kommen jedes Jahr wieder. Herausforderung ist während der Aufbau-Phase vor allem, dass wir arbeiten, während um uns herum Passanten vorbeilaufen. Denn wir sperren zum Aufbauen im Rathausinnenhof immer nur Teilflächen ab. Wir müssen also sehr darauf achten, niemanden durch unsere Arbeit zu gefährden. Das gilt ganz besonders auch, wenn wir große Fahrzeuge wie etwa Gabelstapler benötigen.
Wie ist es für Sie, wenn der Weihnachtsmarkt nach einem Monat zu Ende geht?
Martin Jungfermann: Für uns beginnt zunächst einmal eine Nachtschicht, wenn am 23. Dezember die letzte Bude geschlossen hat. Wir bauen dann bis zum nächsten Tag alles soweit wie möglich wieder ab. Am Heiligabend ist vom Weihnachtsmarkt in der Innenstadt nur noch wenig zu sehen. Dann haben wir eine kurze Weihnachtspause. Am 27. Dezember sind wir aber sofort wieder im Rathausinnenhof und erledigen die letzten Arbeiten.